unsere Remigiuskirche

(Auszug aus dem Kirchenführer)

Bei der Bergfelder Wehrkirche handelt es sich nach Expertenmeinungen um eine der schönsten und besterhaltensten Kirchenburgen unseres Landes. Die mächtigen Mauern, welche die Kirche umgeben, sind auf der Südseite doppelt ausgeführt mit einem dazwischenliegenden Zwinger.

Die Befestigungsanlagen stammen aus dem frühen 16. Jahrhundert. Im Portals am Hauptaufgang finden wir die Jahreszahl MDLXXI (also 1571)

Die jetzige Kirche wurde in den Jahren 1513 - 1517 erbaut. Der Name Remigiuskirche stammt von einer fränkischen Siedlung um das Jahr 600 auf Bergfelder Gemarkung, die ihre damalige Kirche ihrem Nationalheiligen Remigius geweiht hatten. 

  

Außenanlagen

Der damals noch gering belegte jetzige Friedhof wurde in Kriegszeiten dazu verwendet, das Vieh über eine Rampe auf der Südseite innerhalb der Mauern in Sicherheit zu bringen. Die Pläne für eine Verlegung des Friedhofes am Ortsrand wurden bald wieder aufgegeben, so daß bis heute der Friedhof um die Kirche herum liegt In mehreren Bauabschnitten wurden die gesamten Außenmauern und Türme wieder aufwendig saniert.  

 

Kirchturm

Der Kirchturm aus mächtigen Sandsteinquadern hat eine Gesamthöhe von 36 m mit einem Storchennest auf dem Dach, das allerdings in den letzten Jahren wenig frequentiert ist

 

Glocken

Drei historisch wertvolle Glocken hängen auf dem Turm.

BaujahrGewicht (Zentner)Tonhergestellt in
1427 (Osanna-Glocke)32 e
Mitte 14 Jahrhundert17fisRottweil
14708hRottweil

 

Innenraum

 

Die Orgel gilt als ein besonderes Kleinod. Erbaut wurde sie im Jahr 1734 von dem Orgelbauer Johann Martin Jetter aus Vöhringen. Auf den Flügeln sind David und Salomo abgebildet, die Hauptpsalmsänger des Alten Testaments. Die "Mechanik" der Orgel wurde in dieser Zeit jedoch mehrfach renoviert und 1963 durch ein neues ersetzt.

Die Bemalung der Kassettendecke, bei der es sich um sogenannte "Groteskenmalerei" handelt stammt aus der Renaissancezeit (um 1600) 

Das Kruzifix stammt wohl noch von einer früheren Kirche um etwa 1475

Die spätgotischen Fresken wurden bei Verputzarbeiten wiederentdeckt und freigelegt
Die obere Reihe stellt das Wirken des Kirchenheiligen Remigius dar als Führer oder Regierer eines Schiffes
die untere Reihe stellt die Heilig-Kreuz-Legende dar, bei der die Geschichte eines Reisleins vom Baum des Lebens aus dem Paradies bis zu dem Stamm des Kreuzes erzählt wird.